02.10.25 >> Nistkästen in der Neuen Stadt Wildnis


Am Donnerstag 02.10.25 war der Tag der Aktion >> Aufhängung von Vogelnist- und Fledermauskästen in der Wildnis.
 
Das Grünflächenamt der Stadt Frankfurt (GfA) hatte im November 2024, im Rahmen der Neubepflanzung und Neuausstattung der Wildnis zum Erhalt des Artenschutzes, die Aufhängung von 6 Vogelnistkästen genehmigt, der Ortsbeirat 10 (OBR10) hat zusätzlich die Aufhängung von 4 Fledermauskästen mit einer Spende von 500 € unterstützt.
 
Die fachgerechte Aufhängung wurde im Auftrag des GfAs von Herrn Salinger, Dipl. Biologe, Leiter der Forschungsabteilung und Geschäftsführer Forschungsinstitut für biologische Entwicklung und Gutachten GmbH – FIBEG, durchgeführt.  
 
 
Vogelnistkasten für Baumläufer mit seitlichem Zugang

 
 
verschiedene Nistkästen am Boden im Grasdie Leiter, angelehnt an einen Baum


 
Diplombiologe Herr Salinger mit Fledermauskasten in der Wildnis
Diplombiologe Herr Salinger mit Fledermauskasten


An der Aktion nahmen Frau Wera Eiselt, Vorsitzende des OBR10, Günter Tatara, Vorsitzender der Turnerschaft Jahnvolk, eine interessierte Anwohnerin sowie Akteur*innen der Initiative Grünzug Eckenheim und des Eckenheimer Gemeinschaftsgartens teil.   
 
 
Gruppenbild mit Akteur:innen der Bürgerinitiative, Frau Eiselt OBR10, Herr Tatara Jahnvolk e.V, Herr Salinger FIBEG



Herr Salinger erläuterte uns ausführlich die Funktionsweisen der  verschiedenen Nistkästen und informierte zu Artenschutz im Klimawandel: 
 
Fledermauskästen >> Zur Paarungszeit werden die dunkelgrauen Nistkästen von Fledermauspärchen (Säugetiere) gemeinsam aufgesucht. Zur Pflege und Aufzucht der Brut verlassen die Männchen den Nistkasten und suchen eigene Ausweichkästen auf. Die Innenflächen der Kästen sind entsprechend angeraut, damit sich die Fledermäuse artgerecht anhängen können. Die Nistkästen werden ganzjährig genutzt – im Winter halten die Fledermäuse – geschützt vor Kälte – in den Kästen ihre Winterruhe.
Zwergfledermäuse kommen sehr häufig in Städten und Siedlungen vor, da sie dort geeignete Spaltenquartiere in Gebäuden finden, zum Beispiel hinter Fassadenverkleidungen, Rollladenkästen oder in Mauerritzen. In Wäldern sind sie seltener zu finden. Sie nutzen auch die umliegenden Parks zur Jagd auf Insekten, die sie in schnellen Zickzackflügen erbeuten.
 
Meisenkästen
>> für Blaumeisen, dem kleinen Geschwisterkind der Kohlmeise: ein  meisengerechtes, kleineres Einflugloch dient zum Schutz vor größeren Vögeln oder Fressfeinden. In Außengeländen, wie Parks und Ackerflächen sind oft keine ausreichenden – vor Nestraub gesicherten – Habitate für Blaumeisen zu finden. Die Kästen sind ein dauerhaftes Quartier. Aus Holzbeton sind sie selbstreinigend und trocken und haben einen Mader- und Eichhörnchenschutz. 
 
Seit 2024 schreitet das Sterben der Meisen um 7% voran. Ursache hierfür:  Meisen sammeln Tierhaare für den Nestbau und kommen so mit giftigen Substanzen aus Flohmitteln für Haustiere (vorwiegend in Katzen- und Hundehaaren) in Berührung. Quelle: nabu in: mein naturgarten.
 
Baumläuferkästen
>> der Zugang für die Vögel befindet sich seitlich zum Stamm, der  Innenbereich ist für die Brutaufzucht entsprechend ausgestattet. Hier ist die Auswahl des Baumes zur Anbringung wichtig – klettergeeignet, in größerem Abstand zu Ästen, so dass sich Raubtiere nicht unbemerkt anpirschen können.
 
Weitere Vogelnistkästen >> sind mit einem etwas größeren Einstiegsloch und einem Sicherheitsgitter gegen Raubtiere ausgestattet
 
Materialien für die Aufhängung >> alle Materialien sind aus Aluminium, auch die Nägel. Diese sind umweltverträglich und rosten nicht. Somit werden Bäume und Nistkästen nicht geschädigt. 
 
Die Haltbarkeit aller Kästen ist 20 – 30 Jahre. Alle Kästen sind aus Holzbeton gefertigt.
 
Stadtwildnis versus Parkanlagen >> Die Aufhängung von Vogelnist- und Fledermauskästen eignet sich besser in einer ungestörten Stadtwildnis, da dort der Lebensraum der Tiere ist. Weniger geeignet sind Parkanlagen: zu viele Menschen, zu viel Beleuchtung und leider ist auch zunehmend Zerstörung durch den Menschen festzustellen.
 
Eine Wildnis hat mehr Potential zum Artenschutz aufgrund geeigneter Habitatbäume. Das Belassen von abgestorbenen Bäumen oder die Kappung von Bäumen aus Sicherheitsgründen in mindestens zwei Metern Höhe sowie die Anhäufung von Totholz eignen sich als Habitate. Totholzhecken – wie von der Initiative Grünzug Eckenheim in der Wildnis bereits angelegt – werden auch in Zukunft weiter aufgehäuft.
 
Fazit und Ausblick >> Mit dem Aufhängen der Nistkästen haben die Initiative Grünzug Eckenheim und Anwohner*innen mit Unterstützung des Grünflächenamts der Stadt Frankfurt sowie des Ortsbeirats 10 und dem Fachwissen von Herrn Salinger einen wichtigen Beitrag zum weiteren Erhalt der Wildnis und des Artenschutzes im Klimawandel geleistet.
 
Uns allen, die bei der Aufhängung der Nistkästen dabei waren, hat es viel Spaß gemacht. Wir machen weiter und laden alle Interessierten dazu ein.
 
 
Weitere Informationen >> Wie Vögel in den Garten kommen – Tipps für einen vogelfreundlichen Garten – finden Sie >> hier auf den Seiten des NABU. 
 


 
  







INITIATIVE GRÜNZUG ECKENHEIM 2025