REDEBEITRAG VOR DEM UMWELTAUSSCHUSS DER STADT FRANKFURT IM DEZEMBER 2022
Guten Abend, vielleicht erinnern Sie sich, wir sind von der Initiative Grünzug Eckenheim und möchten uns zu >> TOP 25 äußern.
Es ist uns wichtig, hervorzuheben, dass es uns nicht – wie der Antrag spöttisch behauptet – um den Erhalt der armenischen Brombeere geht. Diese ist ein invasiver Neophyt und wir helfen dem Antragsteller, Ortsbeirat 10, gerne beim Ausreißen.
Der Antrag ist aber auch ignorant dafür, dass solche kleinen Inseln „Neuer Wildnis“, wie die im Bauabschnitt 2 des „Grünzugs Feldscheidenstraße“, noch erhaltene „Trittsteine der Natur“ sind, die es Insekten-, Kleintier- und Vogelpopulationen ermöglicht, sich auszutauschen, um einen ausreichend großen Genpool zu erhalten.
Auch steht der Erhalt neuer Stadtwildnis nicht im Widerspruch zur Nutzung durch Kinder und zur Erholung. Wir können aber unsere Vorstellungen von solchen Flächen verändern und statt die Natur immer wieder an uns anpassen zu wollen, uns an dem erfreuen, was wir vorfinden und die frei wachsende Natur in der Stadt schützen, auch wenn der entstehende Wildwuchs noch nicht zu den aussterbenden Arten gehört. Aktuelle Erkenntnisse im Naturschutz belegen, dass solche kleinen Naturräume in der Stadt zum Erhalt der Artenvielfalt notwendig sind und dass ihr Anblick uns Menschen emotional gut tut.
Dies hat die Botanikerin Frau Dr. Starke-Ottich bei unserer zweiten Einladung zum Runden Tisch am vorgestrigen Dienstag, dem 29.11.22 sehr anschaulich belegt. Vom Ortsbeirat 10, der den Antrag 25 zu einem Runden Tisch des Magistrats gestellt hat, hat leider niemand unsere Einladung wahrgenommen. Stattdessen waren Vertreter*innen des BUND; der Senckenberg Gesellschaft, des Klimaentscheids Frankfurt und beide Wildnisbotinnen anwesend.
Denn bei den lokalen Akteuren in Klima- und Naturschutz ist die Bedeutung solcher kleinen, neuen Wildnisinseln in Frankfurt unumstritten.
Frau Dr. Starke-Ottich, die gerade das Buch „Wildnis in Frankfurt“ für die Senckenberg Gesellschaft veröffentlicht hat, will uns bei der Entwicklung eines nachhaltigen Konzepts zum Erhalt dieser „neuen Wildnisinsel“ unterstützen. Wir als Stadtgesellschaft sollten uns gemeinsam dafür einsetzen, sie als ein „Vogelschutzgehölz“ zu erhalten. Das ist wichtig für die Biodiversität und damit auch für uns.
Vielen Dank!